Warum
tragen
Architekten häufig schwarze Kleidung? Ist schwarz eine Farbe?
Mit
diesen und anderen, auch nicht immer ernst gemeinten Fragen und
Antworten möchte ich Sie auf eine kleine Entdeckungsreise
mitnehmen.
Definition: Schwarz
gehört zu den unbunten Farben; fehlt der Farbreiz wird
ein Objekt als schwarz wahrgenommen, d.h. es wird kein Licht
reflektiert. Was macht dann die Wirkung von
schwarz aus? Die Wechselwirkung zu anderen Farben - das Farbempfinden.
Sind Grautöne auch unbunte Farben? Sind dies
Abstufungen
von schwarz oder sind andere Farben enthalten? Sind die
Grautöne auf
schwarz anders als auf weiss?
Sind die bunten Farben in den Feldern gleich? Sind sie heller oder
dunkler?
Wirken Sie intensiver? Ohne schwarz keine Farbigkeit und auch
kein
Kontrast. Ein "schwarzer" Schatten (mit der zugehörigen
Lichtquelle) bringt erst den Kontrast um eine Form
zu begreifen.
Flache Scheibe oder doch eine Kugel? Und welches Schwarz darf es sein?
Signalschwarz (RAL9004), Tiefschwarz (RAL9005, Schwarz der Flagge
Deutschlands), Graphitschwarz (RAL9011), Verkehrsschwarz (RAL9017),
Schwarzblau (RAL5004), Schwarzrot (RAL3007), oder .... . Also ist
schwarz nicht gleich schwarz. Und wenn schwarz doch so wichtig ist -
warum ist es dann teilweise so negativ besetzt? In der westlichen Welt
steht
schwarz für Bedrohung, Tod und Trauer. Aber auch für
Macht,
Pessimismus und Unglück sowie verbotenem und gesetzwidrigem
(z.B.
Schwarzarbeit). Nicht zu vergessen der schwarze Humor ...
... böse. Da bleibt einem das Lachen im Hals stecken. Aber ist
schwarz deshalb etwas negatives? Im Tierreich z.B. ist schwarz nicht
unbedingt negativ. Schwarze Streifen können eine Tarnung sein.
Die einen können in
der Nacht gut Beute jagen und erlegen, die anderen sind in der
Dunkelheit vor Ihren Feinden
geschützt.
In welches der 4 Löcher würde eine Maus
flüchten?
Schwarz ist die Orientierung und der Fluchtpunkt - kann also das Leben
retten. Und schwarz als Kleidung? Traurig, negativ, seriös,
kaschierend, Macht demonstrierend? Bedingt - denn wer trägt
schwarz und zählt zu den Glücksbringern?
Klar - der Schornsteinfeger. Und was war 1926? Coco Chanel
veröffentlichte in der Vogue ein Bild für ein
Kleidungsstück welches "eine Art von Uniform für alle
Frauen
mit Geschmack werden" sollte: das "Kleine Schwarze" - es ist auch heute
noch sehr beliebt.
Schwarz ist also eine Farbe mit Emotionen. Je nach Umfeld, Umstand /
Situation, Nutzen usw. kann diese Farbe positiv oder negativ sein.
Im
Positiven kann Schwarz etwas hervorheben bzw. betonen, nimmt
sich
dabei selbst jedoch zurück. Schwarz kann ein edles
Kleidungsstück - eine Berufstracht sein. Schwarz
kann
seriös und neutral sein und ein Ruhepol / eine Anlaufstelle
darstellen. Die Farbe ist flexibel und kann doch auch alleine
stehen.
Vielleicht tragen deshalb Architekten auch gerne schwarz. Bilden Sie
sich selbst ein Urteil.
Ich hoffe , dass ich Ihnen einen kleinen Einblick in die
Farbwelt geben konnte.
Zum Schluss bin ich Ihnen noch die
Auflösung
zu den ersten Bildern schuldig. Ist Ihnen aufgefallen, dass auf dem
weissen Untergrund die erste Farbe nicht schwarz war? Und haben Sie
auch die anderen "Fehlfarben" entdeckt?